Über mich

Ja, ich träume von einer besseren Welt. Sollte ich von einer schlechteren träumen?
Otto Piene

Am 6. Mai 1962, an einem Sonntag, wurde ich in Celle geboren. Aufgewachsen bin ich mit Schwester und Bruder in einer Handwerkerfamilie. Unsere Eltern waren selbstständig und wir verbrachten viel Zeit bei den Großeltern in der Heide, eingebunden in die Natur. Später hatten wir eigene Kindermädchen zu Hause und sind in Wohlstand groß geworden. Wir haben von unseren Eltern ein großes Verantwortungsgefühl, Fleiß, gute Mitarbeiterführung, Solidarität, hohe Ansprüche an Qualität und an die eigene Person mit auf den Weg bekommen. 

Nach der Schulzeit absolvierte ich eine Ausbildung in der Unfallchirurgie. Es schloss sich ein Lehrgang im Hospizwesen an und eine zweijährige Ausbildung zur psychologischen Beraterin. Auch die Mitarbeit in einem Bestattungsunternehmen war ein wichtiger Baustein, ebenso die als Trauerbegleiterin, Dozentin, Autorin und ein Lehrgang zur Trauerrednerin (*ZTL Akademie in Dresden). 

Den Schritt in die hauptberufliche Selbständigkeit machte ich 1999 als freie, anerkannte Rednerin und bin seitdem an den drei Schnittstellen, Geburt, Hochzeit, Tod in Wort und Ritual tätig. Nach 20 Jahren Berufserfahrung, dann 2019 die Gründung der Akademie der freien Redekunst: um mein Wissen und meine Erfahrung in Seminaren, Einzelausbildungen und Vorträgen an andere weiterzugeben.

Privatleben:
Ich lebe sehr glücklich in einer freud- und liebevollen Partnerschaft mit meinem Gefährten, bin Mutter von zwei erwachsenen Kindern, einer Tochter, einem Sohn, die sich zu sehr kraftvollen, positiven, lebensfähigen Menschen entwickelt haben und. Beide sind Sommerkinder, das merkt man. Auch sie haben schon wieder Familien gegründet. Ich bin Schwiegermutter und Großmutter von drei, sich schon in der Pubertät befindenden Enkelkindern, jedes ein Unikat. Die immer größer werdende Familie, auch durch Patchwork, ist eine schöne, lebenslange Aufgabe, die einen selber, sofern man dafür offen ist, reifen und dazulernen lässt. Bei uns kommt alles auf den Tisch, ob groß oder klein und einer hat immer Befindlichkeiten. Selbst meine Mutter unterwirft sich im Alter immer wieder diesem Prozess und ist zur Wandlung fähig. Davor habe ich großen Respekt, bin aber auch davon überzeugt, dass das Leben so gemeint ist.

Motivation:
Das Leben beschäftigt mich staundend, seitdem ich zurückdenken kann und als ich mein erstes eigenes Buch lesen konnte, hatte ich das Gefühl, nun stünde mir die Welt offen. Das Suchen und Ringen mit und ohne Gott und dem Göttlichen begann früh. Religion, Philosophie, Ethik, besonders die säkulare Ethik des Dalai Lamas, die Gedanken von Eckart Tolle, Karlfried Graf Dürckheim, den Mystikerinnen des Mittelalters, sowie die Arbeit von Dorothee Sölle, haben mir geholfen Zusammenhänge zu erkennen oder wiederzuerkennen, denn es ist ja schon immer alles da, bei jedem Einzelnen. Eine langjährige Krankheit als junge Frau konnte ich durch Ausführungen von Rüdiger Dahlke von einer anderen Warte aus betrachten und gesunden. Meister Eckart nennt es: Leid ist das schnellste Pferd zu Gott. Heute lege ich den Focus darauf, keine Negativität mehr in die Welt zu tragen, Verantwortung für mich, meinen Seelenhaushalt und mein Handeln zu übernehmen und in meinem Beruf das Beste in das große Netzwerk zu geben. Diese Lebenshaltung habe ich von den Buddhisten gelernt. Ich gehöre keiner Religion an, achte jede, bin gläubiger als mir lieb ist, bin konfessionsoffen und überzeugt davon, dass es Aufgabe ist, Trennungen jeglicher Art aufheben zu lernen, das Verbindende in den Focus zu rücken und wertfrei zu bleiben, denn jeder und alles ist göttlich.

Diese Haltung fließt natürlich in meine tägliche Arbeit ein. Ich habe in meinem Beruf eine spirituelle Basis entwickeln können, auch durch die Menschen und ihre vielfältigen Geschichten. Die Berufung als freie Rednerin zu wirken, kam zu mir in einer Zeit, als wirklich alles Geplante unter mir zusammengebrochen war. Anfangs war ich nicht sicher, ob ich dieser Aufgabe und der Verantwortung gerecht werden könnte, doch die innere Stimme war sehr klar. Was ich im Gepäck hatte, war die Gabe des Zuhörens und dass Empathie durch die Resonanz entsteht. Auch beim Wiedergeben der Geschichten und immer mehr arbeite ich auch seelsorgerisch. Die Essenz, die durch Gespräche entsteht, ob traurige oder freudige Anlässe, nehme ich auf, bewege ich in mir, warte ab, was daraus wird, verflechte dies in Wort und Ritual und spiegele zurück. Vieles entsteht intuitiv. Ich gebe jeden Tag mein Bestes für andere und durfte gleichzeitig all die vielen Jahre so viel durch andere und über das Menschsein, mit allem was dazu gehört, lernen.. Ein Studium, das man an keiner Uni finden wird. Auf einem Grabstein in Hannover steht ein Bibeltext: „Dienet einander, ein jeglicher mit seiner Gabe, die er empfangen hat.“